Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf
Oft wird bei einem Fahrzeug angegeben, dass das Pickerl noch gültig ist. Das ist zwar auch gut zu wissen, sagt aber nichts darüber aus, wie der Zustand des Fahrzeuges wirklich ist. Deshalb immer alles durchsehen, oder wenn man sich selbst nicht so gut auskennt durchsehen lassen. Hier ein paar Tipps was zu beachten ist:
Typenschein:
Unbedingt den Typenschein ansehen, hier werden sämtliche Vorbesitzer angegeben und auch Umbauten eingetragen.
Serviceheft:
Hier wird eingtragen, ob auch alle Servicearbeiten laut Serviceheft durchgeführt wurden. Bspw. ein Zahnriemenwechsel. Sollte dieser bei 100.000km getauscht werden und das Auto hat schon 150.000km am Tacho, so ist Vorsicht geboten. Gleiches gilt auch, wenn der Zahnriemen schon sein Maximalalter überschritten hat.
Umbauten:
Umbauten am Auto wie ein Heckspoiler u.ä. sehen gut aus, müssen aber für das Fahrzeug typisiert sein. Das heißt diese müssen auch im Typenschein eingetragen sein. Falls nicht kann das zu Problemen führen bei einer etwaigen Verkehrskontrolle.
Auf Abnutzungsspuren achten:
Sind die Sitze schon durchgesessen; das Lenkrad abgegriffen usw. so deutet das auf viele Kilometer hin. Entspricht das nicht dem Kilometerstand am Tacho so ist Vorsicht geboten! Eventuell ist der Tachostand falsch.
Auf Farbunterschiede achten:
Im Sonnenlicht sieht man normalerweise sehr schnell wenn es am Lack Farbunterschiede gibt. Dieser weißt oftmals auf einen Unfall hin. Wenn der nicht angegeben ist nachfragen!
Unterbodenschutz:
Es ist zwar sehr gut, wenn der Unterbodenschutz erneuert ist, erscheint dieser aber sehr dick so ist darauf zu achten ob man damit nicht nur den schlechten Zustand des Unterbodens verdecken möchte.
Reifen:
Auf den Reifen ist das Herrstellungsdatum vermerkt. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die dritte und vierte für das Herstellungsjahr. 1006 bedutet, dass die Reifen in der 10 Kalenderwoche 2006 hergestellt wurden. Unbenützte Reifen können bis zu 5 Jahre nach der Produktion (bei ordnungsgemäßer Lagerung) als Neureifen verkauft werden. Nach 10 Jahren sollte eine Weiterbenützung nur unter normalen Einsatzbedingungen erfolgen. Auch auf die Reifenabnutzung achten! Diese kann auf eine verstellte Spur hinweisen wenn sie unterschiedlich ist (eventuell nach einem Unfall)!
Flüssigkeitskontrolle:
Unbedingt Ölstand, Bremsflüssigkeit, Kühlerflüssigkeit sowie Servoflüssigkeit kontrollieren. Im Motorraum muss auch immer vermerkt sein, wann der letzte Ölwechsel erfolgt ist.
Motorraum:
Unbedingt einen Blick in den Motorraum werfen. Sind Flüssigkeitsaustritte zu sehen, so weißen diese auf baldige Reparaturen hin.
Vergleich Tacho/Zustand Auto:
Tachomanipulationen sind ein beliebtes Mittel um einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Wird dieser nachgewiesen, so ist sogar eine strafrechtliche Verurteilung möglich. Ein Nachweis ist halt nur schwer zu erbringen. Aber oft sieht man schon bei einem einfachen Blick ob der Tachostand stimmen kann. Traut man dem Tachostand nicht komplett so ist es auch möglich sich diesen im Kaufvertrag garantieren zu lassen
Auf Schäden achten:
Kratzer, kaputte Scheinwerfe, Beulen, Hagelschäden usw. werden mit gekauft, wenn man sie nicht dementsprechend preislindernd reklamiert.
Tipp:
Die Autofahrerklubs führen auch Ankauftests durch. Diese kosten zwar was, aber damit weiß man zu fast 100% ob das Fahrzeug den Preis wert ist!