Interview mit Evrim Sunar zur Gemeinderatswahl in Innsbruck
Mag. Evrim Sunar, Berufsanwärterin im Bereich Steuerberatung & Wirtschaftsprüfung kandidierte bei der Gemeineratswahl in der Landeshauptstadt auf der Liste für Innsbruck. Ausländer.at hat mit ihr darüber gesprochen.
Erzählen Sie uns ein bisschen über Ihre Herkunft.
Ich bin in Innsbruck geboren. Meine Eltern kommen aus der Türkei und leben seit 35 Jahren in Österreich.
Was hat Sie bewogen in die Politik zu gehen?
Die Politik hat mich eigentlich schon immer sehr interessiert. Ich möchte mich auch politisch einbringen und einen Beitrag für die Entwicklung der Stadt Innsbruck , die ich als meine Heimatstadt sehe, leisten. Und den Einstieg in die Politik auf der Kommunalebene zu beginnen ist meiner Ansicht nach der richtige Weg, da wir in dieser Stadt leben und alles, was um uns herum geschieht, hat uns zu interessieren bzw. haben wir uns mit den Geschehnissen in der Stadt um uns herum, auseinanderzusetzen.
Wie hat Ihre Familie auf diese Entscheidung reagiert?
Meine Familie hat mich von Anfang an unterstützt.
Spielt Ihr Migrationshintergrund in Ihrer Politik eine besondere Rolle?
Meiner Meinung nach sollen Menschen mit Migrationshintergrund sich vermehrt an gesellschaftspolitischen Geschehen beteiligen und natürlich sollten auch Menschen mit Migrationshintergrund in die Politik gehen, um dort unter anderem die Interessen der Migranten zu vertreten.
Sie kandidierten auf dem 17. Platz der Liste für Innsbruck. Das ist klarerweise eine Position, die den Einzug in den Gemeinderat schon im voraus sehr unwahrscheinlich machte. Warum haben Sie sich trotzdem entschieden anzutreten? Und warum an dieser Position?
Ich habe mit der Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer einige Gespräche geführt. Da ich noch in Ausbildung (Beraufsanwärterin) bin und die Arbeit in der Steuerberatungskanzlei sehr anspruchsvoll ist habe ich mich entschieden an dieser Stelle zu kandieren. Natürlich war der Einzug in den Gemeinderat nicht gewährleistet aber ich bin überzeugt, dass ich in dieser Fraktion „Für Innsbruck“, die Interessen der Migranten vertreten kann. Die Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer hat ein großes Anliegen, dass sich die Migranten in Innsbruck wohlfühlen. Die Vielfalt stellt eine Bereicherung für unsere Stadt dar.
Für die Stadtentwicklung ist es wichtig, dass alle Ihrer Bürger egal welcher Herkunft für die Stadt zusammen wirken. Die Aufgabe der Stadtpolitik ist, den Bürgern das Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Und nur so kann ein friedliches Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen gewährleistet werden. Die Stadt Innsbruck hat eine sehr hohe Lebensqualität, und unsere Aufgabe hat darin zu bestehen, diese zu erhalten und auszubauen.
Für die Liste „Für Innsbruck“ traten insgesamt 80 Kandidaten an. Davon hatten nur zwei Personen einen Migrationshintergrund. Glauben Sie, dass Menschen mit Migrationshintergrund weniger an Politik interessiert sind oder gibt es dafür andere Gründe?
Ich denke, dass eine allgemeine Politikverdrossenheit in unserer Gesellschaft vorhanden ist, dies ist unabhängig von der Herkunft. Wir müssen uns bemühen das Interesse der Menschen für die Politik zu wecken. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.
Wir hoffen auf eine große Unterstützung bei der Stichwahl am 29. April 2012 für Mag. Christine Oppitz-Plörer.
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